09.07.2010

12. bis 20. Juli VON ITALIEN NACH ISTRIEN

Nach vielen Verabschiedungs-Partys ist es endlich soweit:

Wir beginnen unseren Sommertörn am 12. Juli 2010 !

Wenn ich eine Internetverbindung habe, werde ich die täglichen Ereignisse aus unserem Logbuch in diesen Blog stellen.

Ihr könnt dann zeitnahe verfolgen, was sich so bei uns an Bord tut.
Über Google Earth sieht man dann auch wo wir gerade sind.

12. Juli
Transfer von Baden zum Schiff nach Aquileia.

13. Juli

Die letzten Vorbereitungen für die Reise werden getroffen. Das Schiff wird nochmals gründlich geputzt (bei einer Affenhitze). Lebensmittel und Getränke werden verstaut. Am Abend gibt,s ein Gewitter mit extrem starken Windböen. Dabei wird unsere Sonnenplane auf der Flybridge beschädigt. Gottseidank können wir sie selbst wieder zusammenflicken. Der Plotter auf der Flybridge ist kaputt. Ein neuer Plotter würde € 1.200,- kosten. Ich montiere mein Ersatz-GPS ohne Seekarten.

14. Juli
Am Vormittag machen wir einen Spaziergang unter schattigen Zypressen entlang des antiken römischen Flusshafens von Aquileia.

Mittags, bei Flut, laufen wir mit Kurs Porto Buso aus. Dies ist ein auch bei Ebbe sicherer Plaz zum Übernachten.




Im Geschnatter von Graugänsen lassen wir den Tag ausklingen.


15. Juli
Am Vormittag zollfreies Tanken in Lignano (€ 84,-/L). Danach nehmen wir bei leichtem SO-Wind Kurs nach Kroatien. Am Nachmittag legen wir am Zollsteg von Porec an. Freundliche Zöllner helfen beim Erledigen der Einreiseformalitäten. Jetzt hat unser Törn so richtig begonnen!

16. Juli
Am Vormittag einkaufen am Markt. Ich besorge mir eine Prepaid Karte fürs Internet. Danach stehen einige Arbeiten an: Montage einer neuen Brause für die Heckdusche, es gelingt endlich, den 2. Kartenplotter im Salon so einzustellen, dass die Koordinaten auch an das Seefunk Gerät übermittelt werden. Der Motorraum wird inspiziert - alles in Ordnung.

Relax, relax, relax.



Porec ist einer unserer Lieblingsorte.




17. Juli
Heute fahren wir von Porec entlang der Brioni Inseln bis zur Veruda Bucht bei Pula. Da auf der Flybridge der Kartenplotter kaputt ist, übe ich wieder die altmodische Navigation: Auf der Seekarte die Koordinaten des nächsten Wegepunktes bestimmen, diese dann im GPS eingeben, GOTO-Funktion drücken und dem Richtungspfeil nachfahren.

Da die Veruda Bucht gerammelt voll ist und für die kommende Nacht von Split-Radio eine Sturmwarnung gemeldet wird, fahren wir in die sehr geschützte Bucht von Medulin weiter.

Medulin liegt am äußersten Zipfel von Istrien.








18. Juli

Das angekündigte Unwetter kommt gottlob nicht, aber starke Bora. Wir verlassen unser Schiff nur zum unbedingt notwendigen "Gassi gehen" mit Meggie. Ansonsten verbringen wir den Tag mit Baden, Lesen und dem Beobachten der anderen einlaufenden Boote.



19. Juli
In der Nacht vom 18. auf den 19. bekommen wir 50 Knoten aus Nordost. Das sind knappe 100 KM/H. Plötzlich um Mitternacht ertönt über das GPS Ankeralarm. Gottseidank, der Anker hält. Das Schiff bewegt sich nur seitlich und das scheinbar mehr als die von eingestellte Toleranz von 40 Fuss. Genervt bleibe ich über Nacht am Steuerstand sitzen, denn eines habe ich jetzt begriffen: die ganze Elektronik hilft dir nichts, wenn du aus dem Schlaf gerissen plötzlich im Stress Entscheidungen treffen musst. So habe ich Zeit, meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, mich zu orientieren und mir im Kopf einen Notfallplan zu überlegen.

Warum ist das Verlassen eines Ankerplatzes unter solchen Bedingungen so schwierig ?

Das Problem sind die eingeschränkten Sichtverhältnisse. Es ist sehr schwierig, die Toplichter der anderen vor Anker liegenden Schiffe von den Lichtern am Ufer zu unterscheiden. Dazu kommt das durch Wind und Strömung erschwerte Handling des eigenen Schiffes. Weiters sind Wassertiefe und eventuelle Riffe im Auge zu behalten . Dies macht die Sache ziemlich komplex. Und das alles in Dunkelheit, denn Scheinwerfer gibt,s nicht, die würden nur blenden.

Jedenfalls lässt um 3:00 Uhr der Wind nach und ich wage es, wieder in die Kajütte zu gehen. Ganz schlafen kann man nicht, denn bei jedem unbekannten Geräusch ist man sofort wieder wach.

Den Tag verbringen wir wieder mit viel Erholung. Der Wind hat nachgelassen.







20. Juli
Der Wetterbericht für heute ist zwar deutlich besser, aber wir warten doch noch sicherheitshalber diesen Tag ab, bis sich auch der Seegang draussen beruhigt hat. Mit dem Beiboot besuchen wir am Ende der Bucht die kleine Marina Pomer.

3 Kommentare:

  1. Ich hoffe, ihr seid gut angekommen!
    Viel Spass und liebe Grüsse
    Gerhard

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  2. Schön, dass es Euch so gut geht und auch das Wetter mitspielt. Bei uns gehts derzeit ziemlich stürmisch zu - aber es ist noch alles heil. Von der blühenden Orchide hab ich ein paar fotos gemach und schicke sie Euch per Mail.
    Wieterhin eine schöne Reise und liebe Grüße
    Rita und Gerhard

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  3. Wow, Wolfgang du macht das hervorragend mit dem Blog. Die Fotos sind auch in super Qualität und ich schau mir gerade auf GMaps an, wo ihr seid. Übrigens: auf Otocic Šekovac gibts bei N 44° 46.709 E 013° 55.587 ein Doserl ;-)

    Wie Rita schon geschrieben hat, hats auch bei uns recht arg geschüttet und gestürmt, aber es ist nix passiert.

    Liebe Grüsse,
    euer Nachtwächter Gerhard

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